Eine Kompaktkur beschreibt eine besondere Art der Vorsorgekur. Die ausgeprägte Therapiedichte und das Therapiekonzept zeichnen diese Kurform aus.
Lesen Sie im Folgenden, aus welchen Bestandteilen sich eine kompakte Kur zusammensetzt, bei welchen Indikationen Sie Linderung bringt und wann eine Kur dieser Art kontraindiziert ist. Wir informieren Sie ebenfalls über passende Unterkünfte und die Durchführung Ihrer Kur.
Bei Kompaktkuren handelt es sich um medizinische Kuren, die gezielt auf die Behandlung chronischer Erkrankungen ausgerichtet sind. Die Kuren orientieren sich an einem ganzheitlichen Ansatz, dem die Therapie des gesamten Körpers zugrunde liegt. Während die Anwendungen denen einer ambulanten Kur ähneln, erstreckt sich ihr Umfang auf den einer stationären Kur.
Das Konzept der kompakten Kur wurde 1990 in Bad Pyrmont als eine neue Form der ambulanten Kur entwickelt. Sie basiert auf einem ganzheitlichen Therapiekonzept. Die Stärkung körperlicher, geistiger und seelischer Fähigkeiten gilt als zentraler Fokus dieser Kurform. Sie nutzt die Salutogenese, um die eigene Gesundheit zu stärken. Eine Kombination aus Sport-, Physio-, Ernährungs- und Psychotherapie macht diese Kurart so wirkungsvoll. Patienten sind zwischen 4 bis 5 Stunden täglich in das Therapiekonzept eingebunden.
Kompakte Kuren dienen in erster Linie der Prävention von chronischen Erkrankungen. Sekundärpräventiv durchgeführte Kuren dieser Art verfolgen die Zielsetzung, die Verschlimmerung der chronischen Krankheit zu verhindern. Der Indikationskatalog für kompakte Kuren ist sehr umfassend. Die folgenden Krankheitsbilder können erfolgreich mit einer Kur dieser Art behandelt werden: Bluthochdruck, Arthrosen, Übergewicht, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, obstruktive Atemwegserkrankungen, chronischer Tinnitus, Diabetes, Migräne, Parkinson, Neurodermitis und Psoriasis.
Patienten mit schweren und akuten Erkrankungen sollten nicht an einer Kompaktkur teilnehmen. Auch bei schweren Infektionen oder größeren Verletzungen, ist es wichtig, dass sich der Körper der Betroffenen zuerst einmal erholt, bevor eine kompakte Kur durchgeführt werden kann.
Angebote für kompakte Kuren finden Sie vorrangig in traditionellen Kurorten. Heilbäder an der Nord- und Ostsee oder Orte mit thermalen Quellen bilden die heilsamsten Voraussetzungen für diese Kurform.
Je nachdem, was am besten zu Ihnen passt, wählen Sie einen Kuraufenthalt in einem klassischen Spa- und Kurhotel am Meer oder in einem familiären Kurhaus im Wald oder in den Bergen.
Wählen Sie in allen drei bis fünf Sterne-Unterkünften zwischen Halb- oder Vollpension.
Die freie Zeit zwischen Ihren Therapiebehandlungen verbringen Sie mit Entspannung in der angegliederten Pool- und Saunalandschaft.
Während Ihres gesamten Aufenthaltes stehen Ihnen während der Therapieanwendungen erfahrene Ärzte und Therapeuten zur Seite.
Wählen Sie aus verschiedenen Angeboten für kompakte Kuren das passende Angebot für Sie. Vor Beginn der Therapiemaßnahmen legen Ärzte und Therapeuten gemeinsam mit Ihnen in einem ausführlichen Gespräch einen passenden Behandlungsplan für Sie fest.
Anschließend finden täglich mehrere verschiedene ärztlich verordnete Anwendungen statt. Sporteinheiten üben Sie meist in kleinen Gruppen aus, sodass Sie während Ihrer Kur im sozialen Austausch mit anderen Kurteilnehmern stehen.
Sie haben die Möglichkeit, sich neben den Therapieeinheiten durch Wellness-Anwendungen vor Ort verwöhnen zu lassen. Massagen, Packungen und Wickel sorgen für Entspannung und Wohlbefinden.
Nehmen Sie während Ihrer Kur an verschiedenen Sportangeboten teil, wie beispielsweise an Yoga, Wasser-Gymnastik, Pilates und anderen leichten Sportanwendungen.
Eine kompakte Kur vereint ambulante Vorsorgeleistungen mit einem Therapieumfang stationärer Kuren. Sie erhalten während Ihrer kompakten Kur mehrere verschiedene ärztlich verordnete Anwendungen täglich.
Eine Kompaktkur können Sie wie jede andere Kur beantragen. In der Regel startet dies damit, dass Ihr behandelnder Arzt einen Kurantrag ausfüllt, welchen Sie bei der Krankenkasse einreichen. Nach Genehmigung durch Ihre Krankenkasse, haben Sie 4 Monate Zeit, um die Kompaktkur anzutreten.
Eine kompakte Kur weist meist eine Dauer von 7 Nächten auf. Es ist allerdings auch möglich, eine Kur dieser Art für 14 oder 21 Nächte zu buchen.
Krankenkassen finanzieren eine kompakte Kur nur alle drei Jahre. Als Selbstzahler profitieren Sie aber dennoch von einer jährlichen Kur, da Sie Ihrem Körper Raum für Regeneration und Heilung schenken.
Zu den besten Kurorten für eine Kompaktkur zählen bspw. Bad Füssing und Bad Salzuflen aufgrund der dort vorhandenen Thermalquellen. Aber auch das Heilklima an der Nordsee und Ostsee bietet gute Voraussetzungen für eine allumfassende Kurbehandlung.
Durch gezielte physiotherapeutische Übungen können Sie Elemente der kompakten Kur auch zu Hause in Ihren Alltag integrieren. Im Gesamten lässt sich die kompakte Kur allerdings nicht zu Hause durchführen, da ärztliche und therapeutische Begleitung für sie essentiell sind.