Heubad
Definition: Was versteht man unter einem Heubad?
Unter Heubad wird eine Körperpackung verstanden, bei der in der Regel frisches, feuchtes Heu verwendet wird. Das Heubad ist somit eigentlich ein Heuwickel, bei dem der Körper in mit warmen Wasser vermengtem Heu eingepackt wird. Durch die Wärme werden ätherische Öle freigesetzt, die einen positiven, gesundheitlichen Effekt haben.
Geschichte: Woher kommt das Heubad?
Die heilende Wirkung des Heus ist keine Entdeckung der Neuzeit. Bereits vor einigen Hundert Jahren schliefen Bauern auf Heu und erwachten fit und erholt. Im Jahr 1888 entdeckten auch Mediziner und Wissenschaftler die heilende Wirkung eines Heubades. Nachzulesen ist dies in dem damals erschienenen Buch „Volksmedizin“. Offizieller Heubadort wurde das Dorf Völs, das bald Zulauf von den umliegenden Obst- und Weinbauern bekam, die ihre Gliederschmerzen in einem wohltuenden Heubad behandeln wollten. Mit der Etablierung des Tourismus in der Region wurde das Heubad schließlich endgültig zu einem Renner. Schlaue Bauern boten das heilende Heubad kostenpflichtig als Kur an und sorgten damit für einen lukrativen Zusatzverdienst. Bis heute hält der Hype um das Heubad vor allem in österreichischen Hotels an.
Ablauf: So funktioniert eine Heubadbehandlung
Bei der klassischen und traditionellen Heubadbehandlung wird frisches, getrocknetes Heu mit etwa 40 Grad warmem Wasser übergossen. Der Nutzer wird bis zum Hals mit der Wasser-Heu-Mischung bedeckt. Alternativ kann auch das Bad ohne Wasser – nur im feuchten, erwärmten Heu – genommen werden. Um den Effekt der ätherischen Öle zu verstärken, wird man in warme Tücher und Decken eingepackt. Die Behandlungsdauer liegt bei etwa 20 – 25 Minuten. Nach dem Bad sollte noch eine Ruhezeit von etwa 30 - 60 Minuten eingeplant werden.
Wirkung & Indikationen: Wie wirkt ein Heubad?
Die heilende Wirkung eines Heubades erklärt sich hauptsächlich durch die Kräuter, Blüten und Gräser, die in dem frischen Heu enthalten sind. Diese setzen ätherische Öle frei, die zahlreiche positive Effekte haben und sich erholsam auf den Körper auswirken. Der Kreislauf wird angeregt und Muskeln entspannen sich. Dies führt zu einer tiefen Entspannung des gesamten Körpers. Das Schwitzen im Heubad hat ganz nebenbei auch noch einen entgiftenden Effekt. Dies führt zu einer Tiefenreinigung der Haut, wodurch generell Hautunreinheiten und Beschwerden vermindert werden.
Nebenwirkungen & Kontraindikationen: Wann sollte man auf ein Heubad besser verzichten?
Ein entspannendes Bad im warmen Heu ist eine Wohltat für die meisten Menschen. Wer jedoch an einem Heuschnupfen leidet oder generell eine Pollenallergie hat, sollte das Heubad besser meiden. Denn bei diesen Personen könnte es zu allergischen Reaktionen wie Ausschlägen, Atemnot oder Niesanfällen kommen.
Heubad im Urlaub: Mit diesen Angeboten können Sie sich im Urlaub vom Duft des Heus begeistern lassen
Vor allem in der Alpenregion wird das Heubad in vielen Hotels angeboten. Auf wellnessurlaub.com werden Sie bestimmt das passende Hotel finden, um ihren Fitnessurlaub mit einer entspannenden Anwendung im Heubad zu kombinieren.
FAQ – Wissenswertes zum Thema Heubad
Ein Heubad ist eine Körperpackung, bei der man in feuchtes, warmes, dampfendes Heu gewickelt wird. Dies hat eine heilende und schweißtreibende Wirkung, bei der ätherische Öle aus beigemengten Kräutern, Gräsern und Blüten freigesetzt werden.
Ein Ganzkörperwickel mit Heu wirkt durchblutungsfördernd, antirheumatisch und entzündungshemmend. Zusätzlich zu den positiven körperlichen Auswirkungen hat das Heubad auch einen positiven Effekt auf das seelische Wohlbefinden.
Nach einem langen Skitag ist das Entspannen im frischen, warmen Heu eine echte Wohltat für fast jeden Menschen. Besonders empfohlen ist das Heubad jedoch für Menschen, die an Arthrose, Rheuma oder Ischias leiden. Sogar bei Lebererkrankungen und Hautunreinheiten kann das Heubad positive Effekte haben, da es entschlackend wirkt. Nicht zuletzt kann mit einem Heubad auch das seelische und körperliche Wohlbefinden gesteigert werden.
Typisches Bergheu besteht nicht nur aus reinem Heu (Gras), sondern es mischen sich auf einer Wiese von ganz alleine Pflanzen und Heilkräuter wie Enzian, Frauenmantel, Arnika oder Scharfgarbe unter das grüne Gras am Hang und werden somit mit getrocknet.
Im Alpenraum, der Ursprungsregion der Heubäder, werden die Anwendungen fast in jedem Hotel oder Wellnessbereich angeboten. Inzwischen gibt es aber auch Möglichkeiten, das Almheu zu transportieren ohne das Wirkstoffe verloren gehen, sodass der Anwendungsradius gewachsen ist und Heubäder aus Heu und Heublumen theoretisch auch außerhalb der Apen angeboten werden können.
Heu von Bergwiesen ist in der Regel reich an Cumarin und ätherischen Ölen. Diese steigen durch die Erwärmung auf und können von den Nasenschleimhäuten aufgenommen werden. Die Aufnahme erfolgte auch über die Haut.