Ayurveda ist ein traditionelles Heilverfahren bzw. medizinisches Konzept, welches seinen Ursprung in Indien hat und ausschließlich auf natürliche Heilmittel setzt. Das Wort Ayurveda kommt aus dem Sanskrit und ist ein Konstrukt aus den Wörtern Ayur und Veda, die zusammen so viel bedeuten wie „Das Wissen vom Leben“. Im Ayurveda wird auf holistische Heilmethoden vertraut, die nie bloß Symptome lindern, sondern immer auch den Ursprung von Problemen angehen. Ayurveda kann als Medizin, als Philosophie oder Lebensstil verstanden werden. Die Kombination aus Bewegung, Meditation, gesunder Ernährung und spirituellen Aspekten macht Ayurveda zu einer ganzheitlichen Methode, um Gesundheit und Wohlbefinden vor allem auch zu erhalten. Das Wohlbefinden eines Menschen ist nach ayurvedischer Ansicht mit dem Wohlbefinden der gesamten Gesellschaft und dem Universum verbunden.
Das Wissen vom Leben, Ayurveda, hat seinen Ursprung im Himalaya Gebirge. Hier entstand vor etwa 5.000 Jahren die noch heute geschätzte Gesundheitslehre. Schon im Atharvaveda, einer heiligen Schrift des Hinduismus, ist die Rede von verschiedenen Krankheiten und ihren (ayurvedischen) Behandlungsmöglichkeiten.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Wissenschaft immer weiterentwickelt und zunehmend bekannter. Besonders intensiv wird Ayurveda heute in Kerala (Indien) sowie Sri Lanka gelebt. Ayurvedische Heilverfahren haben aber auch längst in der westlichen Welt einen festen Platz und sind nicht mehr wegzudenken.
Auch wenn es sich bei Ayurveda um uraltes Wissen handelt, sind die Grundsätze für die heutige Zeit Gold wert. Immer mehr Menschen interessieren sich für die traditionelle Heilmethode, die einen anderen Ansatz verfolgt als die Schulmedizin. Ayurvedische Medizin, Ayurveda Kuren oder Therapien, funktionieren anders. Eher gleichen sie einem Rundum-Wohlfühlprogramm, welches auf Massagen, Dampfbädern und Stirngüssen basiert, und mit Entspannungstechniken, Bewegung für Körper und Geist und einer gesunden, auf den Dosha Typen abgestimmten Ernährung kombiniert wird. In der ayurvedischen Medizin gibt es den Grundsatz: Ernährung ist Medizin. Küchengewürze, Kräuter und „Superfoods“ werden als Heilmittel verwendet und sind dabei sehr effektiv. Auch Yoga oder Meditation werden zur Gesunderhaltung von Körper und Geist eingesetzt. Damit ist Ayurveda sehr holistisch und beschäftigt sich mit mehr, als nur der Behandlung eines Krankheitssymptomes. In Form von Kuren oder Therapien in Ayurveda Gesundheitszentren wird die indische Gesundheitslehre vermittelt und kann so auch in den Alltag übertragen werden.
In erster Linie soll Ayurveda die Gesundheit erhalten. Durch gesundheitsfördernde Praktiken wie Yoga oder Meditation wird Stress abgebaut und Körper und Geist bleiben in Bewegung. Ayurvedische Behandlungen wie Massagen oder Bäder fördern die Entspannung und wirken entschlackend. Die ayurvedische Ernährung ist ein weiterer Eckpfeiler und kann den Körper wieder ins Gleichgewicht bringen und die Selbstheilungskräfte aktivieren.
Ganz konkret kann Ayurveda bei folgenden Beschwerden hilfreich sein:
In der Ayurveda Medizin vermutet man, dass Krankheiten entstehen, wenn die drei Doshas im Ungleichgewicht sind. Oder andersherum: Die Voraussetzung für Gesundheit ist ein Gleichgewicht der Doshas. Um dieses Prinzip verstehen zu können, wollen wir Ihnen einen Überblick über die Doshas geben.
Doshas verleihen dem Menschen bei der Geburt seine individuelle Konstitution, also seine eigene Mischung des Doshas. Laut Ayurveda verbinden sich in diesen Doshas die Elemente der Natur, also Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde. Man geht davon aus, dass diese Konstitutionstypen, sowohl den Organismus als auch die Psyche beeinflussen. Die individuelle Verteilung der Doshas beschreibt unsere Statur, Ernährungsgewohnheiten oder -Bedürfnisse, Stoffwechsel und sogar unsere Persönlichkeit. Nur, wenn sich alle drei im individuellen Gleichgewicht befinden, können auch alle geistigen und körperlichen Funktionen ungestört ablaufen und nur dann fühlt ein Mensch sich vollkommen wohl.
Dieses Dosha wird mit Raum und Luft in Verbindung gebracht. Es hängt zusammen mit der Körperstruktur, den Muskeln und Gelenken, der Atmung und dem Herzen und ist verantwortlich für sämtliche Bewegungsabläufe im Körper. Vata wird auch als Lebensenergie bezeichnet. Bei ausgeglichenem Vata fühlt man sich energetisch, klar und wach und ist kreativer.
Pitta wird in Verbindung mit Feuer und Wasser gebracht. Dieses Dosha beeinflusst die Verdauung und den Stoffwechsel. Ebenfalls regelt es Emotionen wie Wut oder Hass. Ein ausbalanciertes Pitta sorgt für Zufriedenheit und Energie, eine gesunde Verdauung und normale Körpertemperatur. Die Balance des Pitta schafft ebenfalls eine klare Sicht auf das Leben.
Kapha besteht aus den Elementen Wasser und Erde und wird in Verbindung mit dem Immunsystem gebracht. Außerdem reguliert es Emotionen wie Gelassenheit und Liebe. Ist Kapha ausgeglichen, ist das Immunsystem fit, der Mensch geduldig, ausdauernd und stabil.
Wer noch keinerlei Erfahrungen in Sachen Ayurveda und ayurvedischen Behandlungen gesammelt hat, kann die indische Heilkunst am besten im Rahmen eines Ayurveda Urlaub oder einer Ayurveda Kur kennenlernen. Es gibt ganz klassische Ayurvedakuren, bei denen Sie einen guten Überblick über die Lebensart gewinnen. Für Neugierige gibt es auch Schnupperwochenenden, die den Fokus eher „nur“ auf ayurvedische Wellness legen. Für Mutige, die sich der Erfahrung voll und ganz hingeben wollen, eignet sich auch eine Panchakarma Kur, die intensivste aller Ayurveda Kuren mit sehr intensiven Anwendungen.
Die Ayurveda Philosophie stützt sich auf eine holistische Denkweise, bei der der Mensch als Ganzes betrachtet wird: Als Einheit von Körper, Geist und Seele. Das große Ziel von Ayurveda ist Gesundheit.
Es gibt drei Konstitutionstypen/ Doshas im Ayurveda: Kapha, Pitta und Vata. Jeder Mensch wird aufgrund seiner Eigenarten einem oder mehreren Dosha Typen zugeordnet. Ayurvedische Anwendungen und die Ernährung werden immer dem jeweiligen Typen angepasst.
Man kann online Tests durchführen, um herauszufinden, welcher Dosha-Typ man ist. Diese Tests sind allerdings nicht immer ganz zutreffend. Wer sicher gehen will, lässt sich von einem Ayurveda-Arzt bzw. einer Ayurveda-Ärztin beraten und holt sich dann direkt Tipps zu seinem Konstitutionstyp ab.
Am einfachsten lernen Sie Ayurveda kennen, in dem Sie einen Ayurveda Urlaub buchen. Hier lernen Sie alle Facetten der Heilmethode kennen: Ayurveda Massagen, Yoga, Meditation, ayurvedische Ernährung, spannende Vorträge zu Gesundheitsthemen, usw. stehen hier auf dem Programm.
In einem gewissen Maße können Sie Ayurveda auch zuhause erleben. Sie können z.B. ayurvedische Morgenroutinen, ayurvedische Kosmetik oder ayurvedische Ernährung/ ayurvedische Gewürze fest in Ihren Alltag integrieren. Auch Yoga und Meditation sind Teil der Ayurveda Lehre.
Ayurveda eignet sich absolut für jeden, der etwas für seine Gesundheit und Wohlbefinden tun möchte. Dadurch, dass der individuelle Dosha-Typ jedes Menschen in die ayurvedischen Behandlungen einbezogen wird, gibt es keine Gründe Ayurveda nicht zu probieren.
Theoretisch kann jeder Mensch an ayurvedischen Behandlungen teilnehmen. Wenn Sie ein spezifisches gesundheitliches Problem haben, sollten Sie einfach vorher mit Ihrem Arzt sprechen. Aber auch der Ayurveda Therapeut wird Sie umfassend beraten. Man kann ayurvedische Kuren immer so anpassen, dass Sie für jeden möglich sind. Theoretisch können selbst Kinder die indische Heillehre kennenlernen, z.B. in Form von ayurvedischer Ernährung.
Ayurvedische Speisen bestehen hauptsächlich aus frischem und saisonalem Obst und Gemüse. Gelegentlich wird (in den Ayurveda Hotels) auch Fisch serviert, traditionell kommt die ayurvedische Küche jedoch ohne Fleisch und Fisch aus. Charakteristisch sind die typisch ayurvedischen Gewürze, wie Kurkuma, Zimt, Ingwer, Fenchel, Kardamom und Kreuzkümmel.
Vor allem private Krankenkassen bezuschussen oftmals Ayurveda Programme – sofern dieser der Indikation des Patienten entsprechen. Auch bei gesetzlichen Krankenkassen lohnt es, einfach nachzufragen.